Die Speick-Ausstellung im Heimatmuseum wird verlängert und ist bis zum 17. September zu sehen.

Knapp 250 Besucher haben sich in den vergangenen Wochen die Speick-Ausstellung im Spitalhof angesehen. „Normalerweise sind es 175 bis 200“, sagt Irene Reichert, die im Heimatmuseum ehrenamtlich mitarbeitet. Grund genug für die Organisatoren, die Ausstellung zu verlängern. Die Geschichte der Möhringer Firma sowie die alten und aktuellen Produkte sind nun bis zum 17. September im Spitalhof zu sehen. „Man merkt es gleich am Geruch, um was es geht“, sagt Inge Epping, als sie den Ausstellungsraum betritt. Sie ist Mitglied der Projektgruppe der Initiative Lebensraum Möhringen-Fasanenhof-Sonnenberg (ILM), die die Ausstellung organisiert hat. „Der Duft ist eben spezifisch-herb“, sagt sie. Am Geruch und an der Farbe würde man die Speick-Seife sofort erkennen. Die Original-Stückchen sind alle lachsrot, mit der Zeit wurden aber auch andere Sorten produziert. Dann konnte man die Seife nur noch am Schriftzug der Firma zuordnen.

Seit dem 1. Juni stellt das Heimatmuseum die Speick-Exponate aus. Das Besondere sei, dass die Ausstellung sehr umfangreich ist, meint Reichert. Jeden Sonntag können sich die Besucher über die Geschichte der Firma und der Familie informieren. Außerdem gibt es alte Werbeplakate aus den 1950ern zu sehen, die die Grafikerin Lilo Rasch-Naegele für die Firma entworfen hat. Natürlich wird auch der Herstellungsprozess der Seife thematisiert. „Es gibt dabei keinen Verlust, weil man die übrige Masse wieder einschmelzen kann“, erklärt Epping. Die Besucher können sehen, wie sich die Produkte im Lauf der Zeit verändert haben. Beim Auspacken einiger Seifenstücke sind Epping und Reichert auf etwas Besonderes gestoßen: „Auf jeder Verpackung ist ein anderes Bild drauf und unter dem Seifenstück liegt ein Zettel mit Gedichten, die man den Kindern abends an der Bettkante vorlesen kann“, sagt Reichert.

Ein großes Foto der Speick-Pflanze lässt erkennen, woher die Original-Seife ihre Farbe hat: Die Blüten der Blume sind lachsrot. Die Besucher seien begeistert, sagen Epping und Reichert unisono. „Jüngst hatten wir 21 Leute innerhalb von zwei Stunden da“, sagt Epping, „das klingt zwar nicht sehr viel, aber der Raum war schon ziemlich voll.“ Viele Besucher haben eine besondere Beziehung zu Speick: „Es gibt noch viele Möhringer, die früher dort gearbeitet haben“, sagt Inge Epping. Einige kennen die lachsroten Seifen noch von früher. „Jemand kam hier rein und meinte, dass ihre ganze Jugend von Speick geprägt war“, erzählt Irene Reichert. Im Gästebuch finden sich solche Geschichten auch. „Seit Kindertagen bekannt und immer wieder neu entdeckt“, steht dort unter anderem. Wegen dieser guten Resonanz verlängern die Verantwortlichen die Dauer der Ausstellung. „Es ist toll, dass wir jetzt über die Sommerferien hinaus gehen können“, sagt Reichert. Außerhalb der Ferien könne man vielleicht sogar noch mehr Besucher erwarten.

Am nächsten Donnerstag, 31. August, hält Wikhart Teuffel, der Ge- schäftsführer von Speick, Vorträge zu den Themen „Speick – kleine Pflanze, große Wirkung“ und „Wie sich eine Marke über 90 Jahre entwickelt“. „Damit brechen wir dann noch mal alle Besucher-Rekorde“, sagt Reichert und lacht.

Mitmachen

Die Projektgruppe sucht Verstärkung. Die Mitglieder freuen sich über jede Hilfe und setzen keine Geschichtskenntnisse voraus. Wer Lust hat, kann sich telefonisch bei Inge Epping unter der Nummer 0711/ 71 11 19 melden.

(Jacqueline Fritsch)

Mit freundlicher Genehmigung der Filderzeitung vom 25.08.2017

stuttgarter-zeitung.de/filder-zeitung